ISC-DHCP und IPv6 bei Debian-Stretch

Vorgeplänkel

Nachdem das Upgrade von Jessie nach Stretch für die meisten Dienste auf meinem kleinen Cubietruck vollkommen problemlos durchlief, verursachte das Upgrade des ISC-DHCPD ein paar graue Haare mehr auf meinem Kopf.

Hintergrund der Probleme waren IPv4 und IPv6.
Ich nutze den Cubietruck u.a. auch dazu um im heimischen Netz IP(v4!)-Adressen zu verteilen. Das funktioniert seit Jahren wunderbar und vollkommen problemlos. Gleichzeitig wird der DNS-Server -dieser läuft selbstredend auch auf der kleinen Kiste- durch den dhcpd mit aktuellen Daten versorgt.

Soweit, so gut.

Allerdings startete der dhcpd nach dem Upgrade von Jessie nach Stretch nicht mehr sauber durch. Ein Blick in die diversen Logs (journalctl, systemctl status, …) zeigten mir, dass beim starten des dhcpd sowohl der IPv4- als auch der IPv6-Server gestartet werden soll. Das schlägt für den IPv6-Bereich, mangels Konfiguration, grandios fehl. Die Fehlermeldung, welche das Start-Skript dabei auswirft, ist leider nicht ganz vollständig oder aber ich bin zu blöd diese richtig zu interpretieren. Sei’s drum.

Nun zur Lösung:

In der Datei „/etc/default/isc-dhcp-server“ war beim mir eine einzige Konfigurationsoption mit dem Namen ‚INTERFACES=““ ‚ eingetragen. Mit dem jetzigen Update wird dieser Wert allerdings als „deprecated“ gekennzeichnet und durch die Optionen INTERFACESv4 und INTERFACESv6 abgelöst.
Alerdings reicht die Anwesenheit der Option nicht aus, sondern es muss auch das gewünschte Interface (hier noch eth0) eingetragen werden.

Zusammenfassung

Also: Sobald die Option INTERFACESv4=“eth0″ vorhanden und mit mindestens einem Interface gefüllt ist, wird auch nur noch der IPv4-Part gestartet und alle läuft wieder wie es soll.